Vita

Geboren wurde ich 1947 in Essen.

 

Nach einem Studium der Sport- und Erziehungswissenschaften habe ich meine anfängliche Tätigkeit als Lehrer nach kurzer Zeit aufgegeben und einen technischen Beruf ergriffen, was besser zu mir passte. Ich  bin Industriemeister Druck geworden, habe mich berufsbegleitend  4 Jahre an der Fernuniversität Hagen in Wirtschaftswissenschaft weitergebildet und auf dieser Basis mein Berufsleben erfolgreich geführt.


Seit 1988 arbeite ich künstlerisch und habe über 190 Bildtafeln, 7 Poster und anderes geschaffen. Beruflich hatte ich immer mit Farbe zu tun, jedoch nur reproduktiv, ich bin dabei aber auf das Potenzial des Materials und meiner Kreativität gestoßen.

 

Wenn (Offset-)Drucker Farbe mischen nehmen sie eine gebrauchte Druckplatte mit der Rückseite nach oben und tragen die vom Rezept vorgeschriebenen Farbmengen mit dem Spachtel auf und vermischen sie, um die fertige Farbe dann wieder mit dem Spachtel aufzunehmen und in den Farbkasten der Druckmaschine zu füllen. Betrachtet man die freigekratzte Mischplatte, so fällt auf, dass trotz mehrfachen Hin- und Herziehens mit dem Spachtel die Erstberührungsflächen der beteiligten Farben erhalten sind und mit dem Mischfarbton kontrastieren. Außerdem hat mich fasziniert, dass ich hierbei mit den selten gebrauchten Farbtönen arbeiten konnte. Neben den Prozessfarben erfordern die Rezepte auch Purpur, Violett, Blau, Grün, Orange und Rot. Vor allem aber verblüfft die Intensität der Farben. Die starke Leuchtkraft resultiert zum einen aus den industriell hergestellten, reinen Pigmenten, zum anderen aus dem Zusammenwirken von lasierender Farbe mit halbmatt spiegelndem Metalluntergrund.

 

In den frühen 80er Jahren habe ich die ersten Mischplatten aufbewahrt. Ich sah in ihnen farbfreudige Zufallsbilder. Dann begann ich, den Weg des Spachtels zu steuern. Der erste Schritt war getan. Aus diesen Mischplatten habe ich später die von mir so genannten Clips geschnitten, das sind Ausschnitte, die ich hervorstechend fand.

 

Eine zweite Materialquelle für meine Arbeit waren Abfälle aus meinem beruflichen Umfeld. Die Druckplatten, auf denen ich male, sind fehlerhaft kopierte Exemplare. Farbabfall, Aluminiumstreifen, Stanzreste, Staub auf einem Palettendeckel, Verpackungsmaterial, eine bei einem Maschinenbruch zerstörte Druckplatte, eine alte Arbeitsplatte, alles Dinge, an denen man achtlos vorbeigeht, die entsorgt werden müssen, die im Wege stehen, kippen vor meinem inneren Auge plötzlich um und sehen besonders aus.

 

Quelle für die Inhalte meiner Bilder sind, natürlich, Erlebtes, Gelesenes, die Systematik der Farben und die Spannung zwischen dem Zufälligen und Gestalteten.